Willkommen
Lasst uns ins Jahr 2048 blicken. Wir wissen (noch) nicht, wie die Welt dann aussieht. Aber wir wissen, in welche Richtung es gehen soll: wir wollen eine soziale, ökologische, demokratische Gesellschaft, in der ein gutes Leben für alle möglich ist.
Bewege dein Gerät wie einen Kompass, um zu navigieren.
-
Transformation
Wir haben nicht die Sicherheit, über die beste Vision zu verfügen und stellen uns die sozial-ökologische Transformation vielfältig vor.. Unser Ziel ist nicht ein bestimmter Endzustand, sondern ein Prozess, der durch vielfältige Konflikte geprägt sein wird und der so basisdemokratisch wie möglich gestaltet werden sollte. Sie vollzieht sich Schritt für Schritt auf der Grundlage bereits realisierter Veränderungen und mittels revolutionärer Realpolitik (Rosa Luxemburg). Diese zielt auf eine grundsätzliche Veränderung der gesellschaftlichen Funktionslogik ab, muss aber nicht über einen radikalen Bruch führen. Ein radikaler Bruch hin zu einer sozial-ökologischen Transformation ist in den aktuellen Verhältnissen sehr unwahrscheinlich und generell mit nicht absehbaren Folgen verbunden. Gleichzeitig reichen Reformen innerhalb des Systems nicht aus, um die oben genannten Ziele zu erreichen. Daher setzen wir darauf, in den „Räumen und Rissen innerhalb kapitalistischer Wirtschaften emanzipatorische Alternativen auf[zu]bauen und zugleich um die Verteidigung und Ausweitung dieser Räume zu kämpfen“ (Erik Olin Wright 2017).
Die gemeinsam zu entwickelnde Vision soll Kämpfe verbinden. Sie soll Menschen Mut und Kraft geben, sich für die Transformation einzusetzen, damit diese Wirklichkeit werden kann.
-
Demokratisierung
Wir wollen bis 2048 eine umfassende Demokratisierung der Gesellschaft. Auch wenn die parlamentarische Demokratie eine gesellschaftliche Errungenschaft ist, sind die Beteiligungsmöglichkeiten und -zugänge in ihr grundlegend beschränkt: Zum einen können sich viele Menschen aufgrund ihrer gesellschaftlichen Position nicht an demokratischen Entscheidungen beteiligen und sind vom Politikbetrieb frustriert.
Wir wollen, dass alle Menschen an den Entscheidungen mitwirken können, die ihr Leben betreffen, daher soll unsere Vision folgende Punkte berücksichtigen:
• Demokratische Entscheidungen finden auf verschiedenen Ebenen statt, vom Stadtteil oder Dorf bis zur globalen Ebene. Sie werden dabei auf der kleinsten möglichen Ebene gefällt.
• Die Notwendigkeit der Ausweitung demokratischer Selbstbestimmung auf Bereiche, die bislang nicht demokratisch gestaltet sind. So zum Beispiel auf Arbeit und Unternehmen sowie die gesamte öffentliche Infrastruktur (z.B. Technik, Verkehr, Energie, Medien, Bildung, Gesundheitsversorgung).
• Demokratie kann nur gelernt und gelebt werden, wenn es viele Räume gibt, wo Menschen sich begegnen und austauschen können. Dafür sind öffentliche Räume notwendig, die frei zugänglich sind.
• Damit alle Menschen die Demokratie aktiv mitgestalten können, ist eine Gesellschaft notwendig, in der weniger Ungleichheiten bestehen.
-
Diskriminierungsfreiheit
Heute ist die Gesellschaft geprägt von ungleichen Machtverhältnissen, wie Rassismus, (Hetero-)Sexismus, Klassismus, oder Ableismus. Diese führen zu Bevorteilung (Privilegierung) und Benachteiligungen (Diskriminierung). Die Diskriminierungsformen sind miteinander verschränkt und überkreuzen sich (daher wird auch von Intersektionalität gesprochen, z.B. von Kimberley Crenshaw). Dementsprechend gibt es ökonomische, soziale, ideologische, persönliche, rechtliche und politische Macht. Diese wirkt auf institutioneller (z.B, Gesetze, Arbeitsmarkt), zwischenmenschlicher (z.B. Ausgrenzung, sexuelle Belästigung) und ideologischer Ebene (z.B. Normen, Werte, Kultur).
Wir wollen eine diskriminierungsfreie Gesellschaft, deswegen soll unsere Vision folgende Punkte berücksichtigen:
• Niemand soll aufgrund von Rassismus, (Hetero-)Sexismus, Klassismus, oder Ableismus oder anderen Formen der Diskriminierung ausgegrenzt / benachteiligt oder privilegiert werden.
• Alle Menschen haben an einer viel gleicheren Gesellschaft reale Teilhabe- und Einflussmöglichkeiten, unabhängig von ihrer gesellschaftlichen Positionierung.
• Der Einsatz für Gleichberechtigung auf allen Ebenen und gegen jede Form von Ausgrenzung wird als zentrales gesellschaftliches Ziel aktiv angegangen – in der Politik, im Betrieb, in der Schule, auf dem Sportplatz.
• Gleiche Repräsentation und Arbeitsteilung in allen gesellschaftlichen Bereichen – wie z.B. in Koordinierungsaufgaben, Medien und Kultur.
-
Soziale Gerechtigkeit und Teilhabe
Heute ist die Gesellschaft – vor allem die Weltgesellschaft – zutiefst gespalten: unvorstellbarer Reichtum in der Hand Weniger steht massiver Armut bei Vielen gegenüber. Auch wenn die meisten Menschen in Europa und der Bundesrepublik von der global durchgesetzten „imperialen Lebensweise“ profitieren, ist auch hier die Ungleichheit riesig und wächst. Das extrem ungleich verteilte Eigentum an Kapital, Wohnraum, Boden und Produktionsmitteln steht gleichberechtigter Teilhabe an der Gesellschaft entgegen und ist zutiefst undemokratisch.
Auch Arbeit ist ungleich verteilt, besonders Fürsorgetätigkeiten, die in der politischen und wirtschaftlichen Sphäre oftmals ausgeblendet, schlecht bezahlt und immer noch hauptsächlich von weiblich sozialisiert und migrantisierte Menschen verrichtet wird.
Wir wollen umfassende soziale Gerechtigkeit, das heißt gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe für alle, daher soll die unsere Vision folgende Punkte berücksichtigen:
• Soziale Gerechtigkeit, von der lokalen bis zur globaler Ebene, setzt eine massive Umverteilung des gesellschaftlichen Reichtums voraus, sowohl innerhalb als auch zwischen Gesellschaften.
• Das schließt auch eine Wiederaneignung und Demokratisierung (von Teilen) des privaten Eigentums mit ein.
• Um allen Menschen umfassende gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen, muss eine umfassende Daseinsvorsorge aller gewährleistet sein.
• Fürsorgetätigkeiten müssen als elementare Grundlagen menschlichen Lebens anerkannt und auf alle Menschen gleich verteilt werden.
-
Ökologische Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit
Das bestehende Verhältnis von Menschen zur Natur ist durch Aneignung und Herrschaft geprägt. Weiter steigende Emissionen, Artensterben und zerstörte Ökosysteme sind das Ergebnis eines wachsenden Ressourcenverbrauchs. Davon profitieren vor allem Unternehmen sowie Menschen in den früh industrialisierten Ländern und die globalen Mittel- und Oberschichten. Negativ betroffen sind dagegen weltweit vor allem materiell arme Bevölkerungsschichten. Meist fehlen die finanziellen Ressourcen, sich gegen die Folgen klimatischer Veränderungen, Bodendegradation oder die Zerstörung von Ökosystemen zu schützen.
Um die natürlichen Lebensgrundlagen langfristig und für alle Lebewesen zu erhalten, wollen wir eine sozial-ökologische Transformation aller Gesellschaftsbereiche, daher soll unsere Vision folgende Punkte berücksichtigen:
• Der Erhalt der ökologischen Lebensgrundlagen und bedürfnisorientierter Sorgebeziehungen muss Priorität bei Entscheidungen in allen politischen und wirtschaftlichen Feldern und im Alltag der Menschen haben.
• Weniger Ressourcenverbrauch und weniger klima- und gesundheitsschädliche Emissionen und den schnellstmöglichen Ausstieg aus allen fossilen Brennstoffen (Post-Extraktivismus).
• Dies erfordert einen grundlegenden Umbau sowie eine Reduktion von Produktion und Konsum in vielen Gesellschaftsbereichen, v.a. im Globalen Norden (Anti-Produktivismus).
• Globale Klima- und Umweltgerechtigkeit, das heißt sowohl eine Anerkennung der Klimaschuld sowie der ungleichen Verantwortung zu Handeln als auch ein Ende der Zerstörung der Umwelt durch den globalen Norden. Um Klima- und Umweltungerechtigkeit wirksam zu bekämpfen, braucht es soziale und nachhaltige Lösungen, die über technische Maßnahmen und marktbasierte Mechanismen hinausgehen.
• De-Globalisierung und offene Lokalisierung sollen dazu führen, dass Emissionen durch Transport massiv sinken. Hier geht es darum, dass möglichst viele Güter im Nahumfeld erzeugt werden, so dass Produktketten um den Globus vermieden werden. Der Ansatz betont gleichzeitig die offene, kosmopolitische, solidarische und kooperative Grundhaltung nach außen.
-
Gutes Leben für alle
In der heutigen Gesellschaft stehen nicht nur soziale Ungleichheiten, Machtverhältnisse und Naturzerstörung einem Guten Leben entgegen, sondern auch viele andere Zwänge und Krisen moderner kapitalistischer Gesellschaften. So gehen viele Menschen in der Arbeitsgesellschaft Tätigkeiten nach, die sie selbst für sinnlos, unnötig oder schädlich halten („bullshit jobs“). Die Beschleunigung und Verdichtung in allen Lebensbereichen verschärft die Entfremdung von sich selbst, vom eigenen Tun und von Anderen. Dies löst Stress, Burnout und Unzufriedenheit bei vielen Menschen aus und führt zu einer dauerhaften Krise der Sorgetätigkeiten.
Gleichzeitig führt unser Wirtschaftssystem zu finanziellen Ängsten – Angst vor Arbeitsplatzverlust, Altersarmut und sozialem Abstieg während das konkurrenzbasierte Staatensystem zu Angst vor kriegerischen Auseinandersetzungen führt.
Schließlich ermöglichen digitale Technologien eine nie gekannte Weltreichweite, führen aber auch zu einer immer schnelleren Kommunikation, Vereinzelung, permanenter Überwachung, Messung und Effizienzorientierung des Alltags.
Wir wollen eine Gesellschaft, die Menschen ermöglicht, ein selbstbestimmtes, lebenswertes, freudvolles und gutes Leben zu führen, daher soll unsere Vision folgende Punkte berücksichtigen:
• Zeitwohlstand ist als wichtiger immaterieller Teil von Wohlstand zu betrachten. Zeitwohlstand bedeutet, Zeit zur Verfügung zu haben und diese selbstbestimmt zu nutzen, für Dinge, die individuell wichtig sind. Es geht darum, Beziehungen, Spiel, kreative Tätigkeiten, Sport, Genuss und Muße als wichtige Ressourcen für ein gutes Leben ernst zu nehmen.
• Individuelle und gesellschaftliche Selbstbestimmung, also die Möglichkeit, selbst und mit anderen über die zentralen Fragen des eigenen Lebens zu entscheiden, ohne das dies auf Kosten anderer geht Technologien und Institutionen sollen dies ermöglichen und stärken.
• Die Gesellschaft, die wir anstreben muss allen Menschen Stabilität und Sicherheit gewähren, so dass Menschen keine Angst haben müssen vor Gewalt, Armut, Ausgrenzung oder den Folgen der nächsten wirtschaftlichen oder politischen Krise.
-
Transformation
Wir haben nicht die Sicherheit, über die beste Vision zu verfügen und stellen uns die sozial-ökologische Transformation vielfältig vor. Unser Ziel ist nicht ein bestimmter Endzustand, sondern ein Prozess, der durch vielfältige Konflikte geprägt sein wird und der so basisdemokratisch wie möglich gestaltet werden sollte. Sie vollzieht sich Schritt für Schritt auf der Grundlage bereits realisierter Veränderungen und mittels revolutionärer Realpolitik (Rosa Luxemburg). Diese zielt auf eine grundsätzliche Veränderung der gesellschaftlichen Funktionslogik ab, muss aber nicht über einen radikalen Bruch führen. Ein radikaler Bruch hin zu einer sozial-ökologischen Transformation ist in den aktuellen Verhältnissen sehr unwahrscheinlich und generell mit nicht absehbaren Folgen verbunden. Gleichzeitig reichen Reformen innerhalb des Systems nicht aus, um die oben genannten Ziele zu erreichen. Daher setzen wir darauf, in den „Räumen und Rissen innerhalb kapitalistischer Wirtschaften emanzipatorische Alternativen auf[zu]bauen und zugleich um die Verteidigung und Ausweitung dieser Räume zu kämpfen“ (Erik Olin Wright 2017).
Die gemeinsam zu entwickelnde Vision soll Kämpfe verbinden. Sie soll Menschen Mut und Kraft geben, sich für die Transformation einzusetzen, damit diese Wirklichkeit werden kann.
-
Demokratisierung
Wir wollen bis 2048 eine umfassende Demokratisierung der Gesellschaft. Auch wenn die parlamentarische Demokratie eine gesellschaftliche Errungenschaft ist, sind die Beteiligungsmöglichkeiten und -zugänge in ihr grundlegend beschränkt: Zum einen können sich viele Menschen aufgrund ihrer gesellschaftlichen Position nicht an demokratischen Entscheidungen beteiligen und sind vom Politikbetrieb frustriert.
Wir wollen, dass alle Menschen an den Entscheidungen mitwirken können, die ihr Leben betreffen, daher soll unsere Vision folgende Punkte berücksichtigen:
• Demokratische Entscheidungen finden auf verschiedenen Ebenen statt, vom Stadtteil oder Dorf bis zur globalen Ebene. Sie werden dabei auf der kleinsten möglichen Ebene gefällt.
• Die Notwendigkeit der Ausweitung demokratischer Selbstbestimmung auf Bereiche, die bislang nicht demokratisch gestaltet sind. So zum Beispiel auf Arbeit und Unternehmen sowie die gesamte öffentliche Infrastruktur (z.B. Technik, Verkehr, Energie, Medien, Bildung, Gesundheitsversorgung).
• Demokratie kann nur gelernt und gelebt werden, wenn es viele Räume gibt, wo Menschen sich begegnen und austauschen können. Dafür sind öffentliche Räume notwendig, die frei zugänglich sind.
• Damit alle Menschen die Demokratie aktiv mitgestalten können, ist eine Gesellschaft notwendig, in der weniger Ungleichheiten bestehen.